Humboldt-Professur an Prof. Dr. Benoit Ladoux verliehen
Am 13. Mai fand die offizielle Verleihung der Alexander von Humboldt-Professuren 2024 statt. Neu an der Naturwissenschaftlichen Fakultät: Prof. Dr. Benoit Ladoux vom Lehrstuhl für Biophysik. Die FAU konnte damit mittlerweile elf Humboldt-Professorinnen bzw. -Professoren für sich gewinnen: aktuell die meisten in Deutschland.
Wegbereiter der Mechanobiologie: Prof. Dr. Benoit Ladoux
„Es fasziniert mich, wenn ich Zellen unter einem Mikroskop betrachte. Sehe, wie sie sich bewegen“, sagt Prof. Dr. Benoit Ladoux. Er forscht an der Schnittstelle zwischen Biophysik, Zellbiologie und Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Mechanobiologie. „Eine gigantische Anzahl interagierender Objekte. Und doch gelingt es ihnen am Ende, einen Mechanismus zu schaffen, der funktioniert.“
Zusammen mit seinem interdisziplinären Team will der Physiker herausfinden, wie Zellen und Gewebe mechanische Kräfte erzeugen, auf sie reagieren und wie diese Belastungen wiederum die Formänderungen, Migration und die Differenzierung von Zellen in ihrer Entwicklung beeinflussen. Bedeutend sind die gewonnen Erkenntnisse über die Selbstorganisation von Zellen beispielsweise in der Entwicklungsbiologie und der Krebsforschung.
Als Humboldt-Professor an der FAU soll Prof. Ladoux dabei unterstützen, die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung der Mechanobiologie in die in konkrete Gesundheitsversorgung zu führen. Anwendung könnten diese etwa bei der Barrierefunktion der Darmschleimhaut oder der Tumorbehandlung finden.
Dafür hat der Mechanobiologe eine Professur für Biophysik an der FAU erhalten. Er soll zudem eine von vier Leitungspositionen am Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin übernehmen, einem interdisziplinären, gemeinsamen Forschungszentrum der FAU, des Universitätsklinikums Erlangen und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts – eine ideale Voraussetzung, um dort unter anderen mit dem Humboldt-Professor Kristian Franze zusammenzuarbeiten.
Über die Humboldt-Professur
Die Alexander von Humboldt-Professur bietet mit einer Förderung von bis zu fünf Millionen Euro nicht nur optimale finanzielle Bedingungen, sondern auch maximale Flexibilität für Spitzenforschung in Deutschland. Die Preisträgerinnen und Preisträger sollen mit dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis des Landes langfristig für die Arbeit an deutschen Einrichtungen gewonnen werden.