Girls‘ Day 2022
Die Naturwissenschaftliche Fakultät der FAU beteiligt sich seit vielen Jahren am Girls‘ Day, der nun seit Beginn der Corona-Pandemie erstmals wieder in Präsenz stattfand. Das Angebot mit Beiträgen zu den Themen „Physikalische Naturphänomene erforschen“, „Das heiße und energiereiche Universum“ und „Erde im Wandel – War Franken mal ein Weltmeer?“ stieß auf sehr reges Interesse. Insgesamt 34 Mädchen aus Erlangen und der näheren Umgebung nahmen das Angebot wahr, in die Physik und die Geowissenschaften hineinzuschnuppern. Die Altersstruktur reichte von Jahrgangsstufe 6 bis 10, die meisten der Teilnehmerinnen (ca. 80%) gehen an ein. Der Girls‘ Day der FAU wird vom Büro für Gender und Diversity in Zusammenarbeit mit den Frauenbeauftragten organisiert. Verantwortliche an der Naturwissenschaftlichen Fakultät waren im Jahr 2022 Dr. Angela Fösel (Physikdidaktik), Andrea Gokus (Astronomie), Saskia Köhler und Dr. Katrin Hurle (Geowissenschaften).
Vielfältiges Programm und Role Models
Nach einer kurzen Begrüßung der Mädchen durch Dr. Katrin Hurle (Geowissenschaften) überzeugte Prof. Anna Nelles, Professorin für Experimentelle Astroteilchenphysik, als Role Model durch einen beeindruckenden Bericht über die Vereinbarkeit von Forschung an zwei universitären Standorten (Berlin und Erlangen) und Familie.
Dr. Angela Fösel und ein Team angehender Physiklehrerinnen ließen die Mädchen zunächst verschiedene Naturphänomene „beobachten“: Fotografien zeigten Regenbögen, Halos und Nebensonnen. Die Schülerinnen konnten anschließend an entsprechend altersgerecht aufbereiteten Modellexperimenten sich das Zustandekommen der Phänomene eigenständig veranschaulichen. Sie erfuhren am Beispiel „Regenbogen“ auch, dass Physiker*innen je nach Schwerpunktsetzung unterschiedliche Methoden anwenden, um reale Phänomene zu modellieren. Insbesondere begeistert waren die Schülerinnen davon, dass es ihnen allen gelang, Regenbögen auch mit sehr einfachen Materialien zu erzeugen.
Diese „Low Cost“-Materialien durften die Mädchen mit nach Hause nehmen, um die eindrucksvollen Experimente auch zu einem späteren Zeitpunkt nochmals durchführen zu können. Andrea Gokus erläuterte, welchen Mysterien des Weltalls Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konkret an der FAU auf der Spur sind. Eindrücklich und begeisternd beschrieb sie die Methoden, die Forscherinnen und Forscher verwenden, um grundlegenden Fragestellungen nachzugehen. Dr. Katrin Hurle, Saskia Köhler und weitere Geowissenschaftlerinnen zeigten anhand von Schaubildern und Handstücken von Gesteinen, wie die Plattentektonik die Landschaft verändert und dabei unter anderem Gebirge entstehen.
Mittels geologischer Zeitskala und Fossilien konnten die Schülerinnen erfahren, wie sich parallel dazu das Leben auf der Erde stetig weiterentwickelte. Unter Anleitung durften sie Minerale anhand von einfach bestimmbaren Merkmalen wie Kristallform, Farbe, Dichte und Härte identifizieren. Am Ende der Veranstaltung standen die Vertreterinnen der verschiedenen Fachbereiche für zur Verfügung, und die Mädchen nahmen diese Möglichkeit des Austausches sehr gerne in Anspruch.